PROJEKTE
Projekt "E-Portfolio als studienbegleitendes Prüfungsformat" (01/2020-12/2021)
PressemeldungExterner Link
der Universität Jena vom 10. Februar 2020 zum Projekt.
Sipario!
Die letzten Aufführungen der italienischen Theatergruppe Sipario! fanden am Dienstag, den 28., und Donnerstag, den 30. Januar 2020, um jeweils 19 Uhr im Großen Saal im Haus auf der Mauer (Johannisplatz 26) statt.
Wir zeigten das Stück L'ora di ricevimento (banlieue) (2016) des berühmten zeitgenössischen Florentiner Autors Stefano MassiniExterner Link (*1975). Es begleitet den betagten Französischlehrer Philippe Ardèche (bei uns besetzungsbedingt: Philippine Ardèche), der an einer französischen Schule in der Vorstadt von Toulouse eine "Problemklasse" unterrichtet, durch ein Schuljahr. Wir erleben Monat für Monat Ardèche während seiner Elternsprechstunde im Gespräch mit einigen Eltern seiner elfjährigen Schüler sowie im Austausch mit seinem jungen Kollegen Michel Saint-Pierre, der soeben den Schuldienst angetreten hat. Die teils heiteren, teils skurrilen und teils ernsten Szenen, in denen immer wieder kulturell, religiös und sozial bedingte Konflikte an den Tag treten, enden immer in einer Aporie. Aufgrund seiner relativ einfachen Sprache und seines sehr aktuellen tagespolitischen und gesellschaftlichen Bezuges eignet es sich für Besucher mit Italienischkenntnissen ab ca. 16 Jahren. (deutsche Übersetzung: Sabine Heymann, Rechte: Verlag Per H. Lauke Hamburg)
→ zum Facebook-Event geht es hierExterner Link (28.01.20) und hier Externer Link(30.01.20).
Lange Nacht der Wissenschaften 2019
"Où est la femme?" - Wir fragen bei den großen französischen Schriftstellerinnen der Vergangenheit nach
Eine szenische Präsentation von Studierenden der französischen Philologie zum Thema "Schreibende Frauen in Frankreich"
Leitung: Diana Di Maria und Olivia Mauny
Beschreibung:
Anfang des 15. Jahrhunderts beklagt Christine de Pizan im einleitenden Kapitel ihres Buches von der Stadt der Frauen den Status des weiblichen Geschlechts, das von so vielen - zumeist männlichen Autoren - immer wieder als lasterhaft und dem männlichen Geschlecht gegenüber minderwertig beschrieben wird. Sie fragt sich, wie Gott in seiner unendlichen Weisheit und Güte überhaupt hätte zulassen können, dass die Frauen, die ja Teil seiner Schöpfung sind, als solcher nicht gänzlich gut seien. In dem Werk, das dann folgt, und das zu einem der frühesten Klassiker der "Frauenliteratur" geworden ist, errichtet sie eine ganze "Stadt" aus den Porträts der bedeutendsten und ehrenwertesten Frauen von der Antike bis zum Mittelalter und bietet somit allen misogynen Schriften jener Zeit Konter. Christine de Pizan zog damit wiederum die Kritik und Feindseligkeit ihrer Gegner auf sich und begründete damit die sogenannte "Querelle des femmes", eine Debatte, die das literarische und kulturelle Leben im Frankreich der folgenden Jahrhunderte wesentlich bestimmen sollte. Sie war eine der ersten Autorinnen Frankreichs, die mit dem Schreiben ihren Lebensunterhalt verdienen konnte.
Die Fragen, denen sich die gegensätzlichen Parteien innerhalb der jahrhundertelangen "Querelle des femmes" stellen, sind die gleichen, die Virginia Woolf ein halbes Jahrtausend später in ihrem wegweisenden Essay A room of one's own 1929 stellt und die wir uns bis heute stellen können: Können Frauen überhaupt schreiben? Dürfen Frauen schriftstellerisch tätig sein oder sollten sie sich nicht vielmehr den ihnen natürlich zugeordneten Aufgaben von Kindererziehung und Haushalt widmen? Welches sind die Voraussetzungen und Bedingungen dafür, dass eine Frau schriftstellerisch tätig sein kann? Sollte sie den gleichen Zugang zur Bildung erhalten wie ihre männlichen Kollegen? Welche Konsequenzen hat es für ihr Schreiben, wenn sie - wie es sehr häufig der Fall ist - nicht unter den gleichen Vorzeichen arbeiten darf wie diese? Und - wenn Frauen schreiben dürfen - können sie auch andere Genres als das des Liebesromans bedienen? Warum wählen viele Schriftstellerinnen männliche Pseudonyme, um ihre Schriften zu publizieren? Inwiefern haben die Errungenschaften der französischen Revolution etwas am Status der Frauenrechte und der Situation der Schriftstellerinnen ändern können? Hat sich der Status der Schriftstellerinnen über die Jahrhunderte verändert?
Um diese und noch weitere Fragen zum Standort der Frauen innerhalb der Gesellschaft und Literatur zu beantworten, sind Student*innen des Instituts für Romanistik in die Rollen einiger bedeutender französischer Schriftstellerinnen geschlüpft. In Form einer "Talk Show" debattierten die "wiederauferstanden" Autorinnen unterschiedlicher Epochen, von Louise Labé über Olympe de Gouges bis hin zu Simone de Beauvoir miteinander darüber, wie es um die schreibenden Frauen aus Ihrer Sicht steht. Herausgekommen ist ein unterhaltsames und informatives studentisches Projekt, das dem Publikum neben vielen schillernden und weniger bekannten weiblichen Persönlichkeiten der französischen Literatur vom 16. bis zum 20. Jh. auch die Aktualität dieser "alten" Frage nähergebracht hat.
Ort: Haus auf der Mauer, Großer Saal
Zeit: 22.11.2020, 19:00 Uhr & 21:00 Uhr (Dauer ca. 50 Minuten)
Weitere Informationen und das Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften Jena finden Sie hier.Externer Link